Messer & Werkzeuge
Das richtige Messer für den Einsatzzweck zu finden ist gar nicht so einfach. Neben den praktischen Anforderungen spielen bei Messern oft auch optische Aspekte eine Rolle. Es ist ein Genuss ein schönes, hochwertiges Messer zu benutzen. Es macht Freude, wenn die Messerklinge oder die Werkzeuge eines Multitools mit einem metallischen "Klick" in die Arretierung einrasten. Der Fan kann die Qualität "hören". Nicht selten mutieren Messer - Fans zu auch zu Sammlern. Besonders edle Messer landen häufig in der Vitrine. Für andere sind Messer nichts weiter als Werkzeuge. Sie sollen und wollen benutzt werden.
Klappmesser vs. feststehende Klinge
Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Ein Klappmesser ist natürlich besser zu transportieren. Wer sein Messer gern ständig bei sich hat und auch im Alltag nicht drauf verzichten will, der wird sich kaum ein Messer mit feststehender Klinge an den Gürtel hängen. Er muss nach dem passenden Klappmesser für seine Ansprüche suchen. Draussen in der Wildnis ist wiederum ein Messer mit feststehender Klinge praktischer. Es kann auch als Spaltwerkzeug für das Feuerholz und andere Aufgaben verwendet werden, mit denen die Klappmechanik und die Arretierung von Taschenmessern unter Umständen überfordert wäre.
Rüdiger Nehberg empfiehlt
Rüdiger Nehberg, der deutsche "Sir - Vival", Abenteurer und Buchautor beschreibt aus jahrelanger Erfahrung das ideale Messer für den harten Einsatz wie folgt. Ein Messer mit durchgehend geschmiedeter Klinge, rutschfestem Griff, der auch bei Nässe noch griffig bleibt. Die Klinge sollte einen Bereich mit Wellenschliff haben und nicht zu hart sein, um sie bei Bedarf auch mit einfachsten Mitteln nachschleifen zu können. Ebenso legt er wert auf eine praktische und gut zu tragende Scheide und eine Fangöse im Griff. In einer Survival - Situation ist das Messer der allerwichtigste Ausrüstungsgegenstand und darf keinesfalls verloren gehen.
Stahlhärte, Schnitthaltigkeit und Schliff
Um so härter der Stahl einer Klinge ist, um so länger bleibt sie scharf, schnitthaltig. Mit zunehmender Stahlhärte wird es aber auch schwieriger, das Messer zu schleifen. Dem Laien kann man eigentlich nur abraten, so ein Messer selbst nachzuschleifen. Messerschleifer ist nicht umsonst ein Meisterberuf. Ein fachgerechter Schliff, ist nicht teuer und hält auch lange. Ein, nur gelegentlich benutztes, Messer aus hochwertigem Stahl behält seine Schärfe oft sein Leben lang.
Bei Kochmessern und Gebrauchsmessern im täglichen Einsatz ist es sinnvoller einen weniger harten Stahl zu wählen, den man auch selbst relativ leicht nachschleifen kann. Die Messer von Opinel sind hier ein gutes Beispiel. Praktische Gebrauchsmesser mit simpelster Mechanik und relativ weichen Klingen.
Multitools - Messer und Werkzeuge in einem
Die Hosentaschen - Werkzeuge von Leatherman und anderen Markenherstellern kommen der "eierlegenden Wollmilchsau" schon sehr nahe. Eine grosse Auswahl verschiedener Modelle mit den unterschiedlichsten Werkzeugen lässt kaum Wünsche offen. Häufig hört man von frischgebackenen Multitoolbesitzern den Ausspruch: "Ich weiss gar nicht, wie ich bisher ohne ausgekommen bin." Es macht einfach Spass die einzelnen Werkzeuge in der Praxis zu nutzen. Es ist erstaunlich, wie viele kleinere Reparaturen und Arbeiten man quasi nebenbei erledigen kann, ohne erst ewig die entsprechenden Werkzeuge zu suchen.
Wichtiger Hinweis: Waffengesetze im Ausland beachten!
Bitte beachten Sie bei Abenteuern im Ausland immer die Waffengesetze aller Länder, die sie bereisen wollen. Selbst in Europa weichen die Bestimmungen der einzelnen Länder erheblich voneinander ab. So dürfen z.B. in der Schweiz keine Messer mit automatischer Öffnung geführt werden, in Deutschland sind es Einhandmesser, in Dänemark sind Taschenmesser mit feststehender Klinge generell verboten. Beim Waffenrecht, noch dazu, wenn Ausländer dagegen verstossen, verstehen die Behörden keinen Spass. Die Strafen sind empfindlich und nicht immer droht "nur" eine hohe Geldstrafe.