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Outdoor Wasserfilter Guide

Von Yonc DACH

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Unterwegs, gerade bei Hitze, kann das Trinkwasser schnell zur Neige gehen. Mit etwas Glück sind Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe - doch gerade bei längeren Wanderungen ist das meist nicht der Fall.

Das Wasser aus kleinen Flüssen ist leider oft verunreinigt, sodass das Trinken daraus ein Risiko darstellt. Hier hilft ein Wasserfilter. Zu diesem gibt es verschiedene Ausführungen - welche auf dem Markt existieren, was genau gefiltert wird und wie das funktioniert, erfährst Du im Folgenden.



1. Welche Arten gibt es?


Die einfachste Variante, um Wasser trinkbar zu machen, ist das Abkochen. Hierbei wird dieses für mindestens drei bis fünf Minuten sprudelnd gekocht. So werden nahezu alle Protozoen (parasitäre Einzeller), Bakterien und Viren beseitigt. Wenn Du in den Bergen unterwegs bist, solltest Du ab etwa 150 Höhenmetern eine Extraminute für das Abkochen einplanen, da mit steigender Höhe durch den geringeren Luftdruck der Siedepunkt für das Wasser sinkt. Jeweils nach 150 weiteren Metern ist das notwendig.

Zwar hilft diese Methode der Wasseraufbereitung gegen Mikroorganismen, jedoch nicht gegen Schwebstoffe, Schwermetalle und Chemikalien. Gegen sichtbare Partikel kann eine Vorfilterung, beispielsweise durch ein Kleidungsstück, nötig sein. Zudem ist der Brennstoffverbrauch recht hoch, was mehr Gewicht durch die Gaskartuschen im Rucksack zur Folge hat.


Eine andere Variante für die Wasseraufbereitung stellt der Einsatz von Tabletten dar, die innerhalb von zwei Stunden zuverlässig die meisten Bakterien, Viren und Protozoen abtöten. Ab diesem Zeitpunkt kann getrunken werden. Leider werden auch hier keine Schwebstoffe gefiltert, der Prozess dauert lange und es kann bei minderwertigen Tabletten passieren, dass das Wasser einen Chlorgeschmack bekommt. Ausserdem kann - genau wie beim Abkochen - eine Vorfilterung nötig sein. Ein Vorteil ist das geringe Gewicht der Tabletten.


Ein mechanischer Outdoor-Wasserfilter hingegen kann mithilfe seiner feinporigen Keramik- oder Hohlfaserelemente Bakterien, Protozoen und Schwebstoffe aussortieren. Dieser Prozess wird Umkehrosmose genannt. Abhängig von der Porengrösse (0,2 bis 0,02 Mikron) können zusätzlich Viren, die im Schnitt 0,02 Mikron gross sind, herausgefiltert beziehungsweise reduziert werden. Die Aufbereitung von grösseren Wassermengen stellt hier kein Problem dar und die Handhabung eines solchen mechanischen Filters ist einfach, allerdings erfordern die Filtereinheiten eine regelmässige Reinigung und es können bei Modellen, die nicht feinporig genug sind, Viren im Wasser bleiben.

Hilfreich ist daher die Kombination mit einem Aktivkohlefilter , der auch mikroskopisch kleine Krankheitserreger, unangenehmen Geschmack und Gerüche entfernt, oder mit elektrisch positiv geladenen Filtern, welche negativ geladene Mikroorganismen binden.


Zu guter Letzt bleibt die Methode der UV-Filterung. Bei dieser kommt UV-C-Licht zum Einsatz, welches dank seiner verglichen mit dem sichtbaren Spektrum höheren Energie alle Mikroorganismen im Wasser abtötet. Schnell und simpel werden so, abgesehen von Schwebstoffen, wesentliche Krankheitserreger entfernt. Das Gerät dazu benötigt zwar Batterien und wiegt mehr als andere Filter, ist dafür jedoch handlich und gut verstaubar. Ein Satz AA-Batterien reicht üblicherweise für 50 bis 150 Liter Wasser.



2. Was und wie sicher wird gefiltert?


Bei der Wasseraufbereitung werden Schwebstoffe, Schmutzpartikel, Schwermetalle sowie Krankheitserreger wie Bakterien, Parasiten und Viren aussortiert. Dadurch wird die Gefahr gebannt, sich eine Magen-Darm-Erkrankung oder Schlimmeres zuzuziehen.

Hochwertige Wasserfilter entfernen nahezu 100 % der genannten potenziell gesundheitsschädigenden Substanzen - von minderwertigen Modellen mit nur wenigen Filterstufen ist daher abzuraten.

Um eine umfassende Reinigung zu erzielen, empfiehlt sich der Einsatz von zwei verschiedenen Filtermethoden, von denen eine für die Beseitigung von Schwebstoffen und die andere für das Abtöten der Mikroorganismen zuständig ist. Wer auf leichtes Gepäck achtet, nimmt am besten einen kleinen, mechanischen Filter sowie Tabletten mit auf die Tour. Alternativ zu letzteren eignet sich ein UV-Filter im Taschenformat.



3. Warum braucht es einen Wasserfilter?


Wer kein unnötiges Gewicht in Form von Wasserflaschen mit sich herumschleppen möchte oder länger unterwegs ist, für den empfiehlt sich ein Wasserfilter, da sich dieser platzsparend verstauen lässt. Zudem wiegt er nicht viel und, was am wichtigsten ist, er macht verunreinigtes Wasser trinkbar.

Dieses ist essenziell für den menschlichen Körper, da sonst der Kreislauf eingeschränkt ist und eine Dehydrierung drohen kann, die oft mit einem gestörten Elektrolyt- und Salzhaushalt einhergeht.

Neben dem Trinken kann an dieser Stelle auch die Aufnahme von Natriumchlorid, welches wir als Salz kennen, und Mineralien wie Zink, Kalzium, Kalium, Phosphor und Magnesium wichtig sein. Hier macht es Sinn, auf den eigenen Körper zu hören und sich auf Erfahrungswerte zu verlassen.



4. Welche Gefahren lauern in landwirtschaftlichen Gebieten?


Wasser aus durch Siedlungsgebiete oder landwirtschaftlich genutzte Flächen fliessenden Gewässern ist, wenn möglich, komplett zu vermeiden, da hier die Schadstoffbelastung durch Chemikalien, Pestizide, Mikroplastik, Schwermetalle und Düngemittel besonders hoch sein kann.

An allen anderen Stellen ist eine Wasseraufbereitung möglich.



5. Fazit


Egal, wie gross der Durst ist - Wasser aus Seen und Bächen sollte niemals ohne Filterung getrunken werden, da es unsichtbare Organismen, Schmutz oder Chemikalien enthalten kann.

Ratsam ist daher sowohl eine mechanische Reinigung von Partikeln, als auch eine biologische Beseitigung der Mikroorganismen - das können Viren, Protozoen, Bakterien oder andere Kleinstlebewesen sein.

Am gefährlichsten sind hierbei die Viren, da sie durch ihre geringe Grösse am schwierigsten zu entfernen sind und Krankheiten wie Polio oder Hepatitis auslösen können. Deswegen ist bei der mechanischen Wasseraufbereitung auf eine Porengrösse von 0,02 Mikron sowie eine möglichst hohe Anzahl an Reinigungsstufen zu achten. Hilfreich sind hier ein zusätzlicher Aktivkohle- oder ein positiv geladener Filter.

Prinzipiell gilt: Je mehr verschiedene Varianten kombiniert werden, umso sicherer wird das Trinkwasser.